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Märkische Heide
Märkische Heide
Umbau eines Bauernhauses
Das 1914 errichtete Wohnhaus im Spreewald, rund 80 km südlich von Berlin gelegen, ist Teil eines ehemaligen Bauernhofs, der aus Scheune, zwei Stallgebäuden in Ziegelbauweise und mehreren Holzschuppen besteht. Bedingt durch die dreieckige Grundstücksform sind die Gebäude des kleinen Gehöfts auf atypische Weise zueinander angeordnet. Dieser Umstand macht die Besonderheit und gleichzeitig den Charme des Ortes aus.
Da sich das rund 130m² große, zuvor leerstehende, Bauernhaus in einem schlechten Zustand befand, wurde es einer Generalüberholung unterzogen. Dabei wurde neben den Fenstern und dem Dach, auch die gesamte Gebäudetechnik erneuert. Das Kellergeschoss dient dabei nun als zugängliche Installationsebene.
Im Erdgeschoss wurden zwei vorhandene Räume zu einer großen Wohnküche zusammengefasst. Das partielle Öffnen der alten Holzbalkendecke, ermöglichte es eine Art Lichtgraben zu schaffen, der den ehemals als zu dunkel empfundenen Küchenraum vom Dachgeschoss her mit zusätzlichem Tageslicht versorgt.
Durch den Rückbau der Einbauten des Dachgeschosses, entstand oben ein einziger zusammenhängender Wohnraum, der flexibel genutzt werden kann. Die beiden nun freistehenden Schornsteine zonieren den offenen Raum dabei in verschiedene Bereiche, wie Wohnzimmer, Büro, Spielecke, und Elternschlafzimmer.
Die Fußböden bestehen im Erdgeschoss aus dunklem Linoleum, im Dachgeschoss aus massiver Märkischer Kiefer. Auf der Veranda, einem dem Haus zur Hofseite vorgelagerten Anbau, entstand zudem eine kleine Töpferwerkstatt.
Das Projekt steht für einen zeitgemäßen Umgang mit knapper werdenden Ressourcen, in dem es versucht, mit wenigen überschaubaren Eingriffen in den Bestand, ein Maximum an räumlicher Qualität zu erreichen. Gleichzeitig wird durch die Auswahl weniger, robuster Materialien - die später nicht als Sondermüll gehandelt werden müssen - eine möglichst langlebige Art von Architektur angestrebt.
Veröffentlichung:
Bauen im Bestand.
Zwischen Tradition und Innovation.
Edition 1:100
Deutscher Architekur Verlag
Fotos: Diana Sophie Fügener
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